Befestigung Terrassendach an WDVS: So hält’s!

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Sie haben eine Fassade mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und möchten daran ein Terrassendach befestigen? Dann ist einiges zu beachten, damit die Dämmung keinen Schaden nimmt. Wir erklären Schritt für Schritt, wie das geht: Terrassenüberdachung durch Wärmedämmverbundsystem an der Hauswand befestigen. Dazu gibt’s‘ praktische Tipps, die Sie ganz leicht nachmachen können.

Was ist ein WDVS? Begriffserklärung und Wichtiges zum Aufbau

Mit einem Wärmedämmverbundsystem, kurz: WDV-System oder WDVS, lassen sich Gebäude dämmen. Es wird an die Außenwände (Fassaden) montiert – je nach WDVS mit speziellem Kleber und/oder Tellerdübeln oder mit einem speziellen Schienensystem. Die Fassadendämmung wird in Form praktischer Dämmplatten geliefert. Wobei jede Platte schichtweise aufgebaut ist: Auf die Befestigung folgen in der Regel

  • der Dämmstoff als Kern des WDVS,
  • armierter Unterputz als Putzträgerschicht
  • und Oberputz beziehungsweise Flachverblender als abschließende Oberflächenschicht des Ganzen.

Platte für Platte dicht an dicht aufgebracht ergibt sich eine lückenlose Dämmschicht an der Hausfassade: Ein WDVS stellt somit einen sogenannten Vollwärmeschutz dar.

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Sie möchten an Ihrer neuen oder bereits bestehenden Fassade mit WDVS ein Terrassendach befestigen? Wenn Sie schon eins haben, lesen Sie bitte direkt beim nächsten Abschnitt zur Befestigung Terrassendach an WDVS weiter.

Steht das Projekt dagegen noch aus, empfehlen wir einen Besuch in unserem Onlineshop! Dort können Sie eine Vielzahl an verschiedenen Terrassenüberdachungen kaufen. Eine passt ganz sicher auch zu Ihrer Terrasse! Falls Sie zum Thema noch Fragen haben, machen wir Sie mit diesen Ratgebern schlauer:

Terrassendach direkt am WDVS befestigen: Das sollten Sie unbedingt lassen!

Wichtig: Am WDVS selbst können Sie keine Terrassenüberdachung anbringen: Der Fachverband- WDVS.de weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass dabei die Gefahr bestünde, dass die Wärmedämmung aufgrund der hohen Last beschädigt werde. Gemeint ist die Last, die zum einen aus dem Eigengewicht der Terrassenüberdachung und zum anderen aus Windlast und Schneelast resultiert, sobald Wind um das Terrassendach weht oder darauf Schnee liegt. Schäden am WDVS bedeuten Schäden an der Gebäudedämmung.

Diese wird undicht, so dass einerseits die Dämmwirkung beeinträchtigt wird. Sogenannte Wärmebrücken könnten entstehen: Das sind Stellen (hier: WDVS-Schadstellen), wo die Wärme unkontrolliert und schneller aus dem Gebäude entweicht als dort, wo die Dämmung intakt ist. Der Wärmeverlust schlägt sich auf der Heizkostenabrechnung nieder: Sie brauchen mehr Heizwärme, um die Räume auf die gewünschte Wohlfühltemperatur zu bringen. Mehr Wärme bedeutet höherer Energieverbrauch und daraus resultierend auch höhere Energiekosten (Heizkosten.)

Andererseits kann das WDVS selbst nachhaltigen Schaden nehmen, wenn über Schadstellen beispielsweise Feuchtigkeit von außen in die Dämmung eindringt oder sich dort bildet (sogenannter Tauwasserausfall) und sich in der Dämmschicht selbst oder zwischen dieser und dem Mauerwerk ausbreitet. Die Folge könnte sein, dass sich dort Schimmel breit macht. Schlimmstenfalls nimmt auch die Bausubstanz (Mauerwerk) Schaden.

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Befestigung Terrassendach an WDVS: Das sollten Sie unbedingt tun!

Stattdessen rät der Fachverband zur Terrassenüberdachung an WDVS befestigen, spezielle Montagesysteme zu verwenden, mit denen sich die Wärmedämmung überbrücken lasse. Somit wird die Terrassenüberdachung durch das Wärmedämmverbundsystem hindurch fest im Gemäuer verankert – und hält Wind und Wetter stand. Eine solche spezielle Befestigung Terrassendach an WDVS ist auch im Nachhinein gut möglich. Sie bekommen Sie in der Regel bei den Herstellern Ihres WDVS.

Um unerwünschten Wärmebrücken vorzubeugen, „sollten Sie für die Befestigung eines Terrassendaches auf keinen Fall auf herkömmliche Dübel und Schrauben zurückgreifen“, schreibt der Fachverband. Denn von der witterungsbedingten Bewegung des Terrassendaches bei Wind und Niederschlägen könnten sich die Bohrlöcher vergrößern, sodass die Dämmwirkung des WDVS leiden würde.

Anstelle der herkömmlichen WDVS-Befestigung sollten Sie für das Terrassenüberdachung durch Wärmedämmverbundsystem befestigen ein sogenanntes Abstandsmontagesystem verwenden. Das sei demnach nicht nur günstig in der Anschaffung, sondern auch „die einfachste Lösung“ für die Befestigung Ihres Terrassendaches an einer mit WDVS gedämmten Fassade. Darüber hinaus sei es mit allen herkömmlichen Baustoffen kompatibel und eigne sich sogar für unebene Flächen.

Einen weiteren Grund für das Terrassenüberdachung durch Wärmeverbundsystem befestigen mittels einer Speziallösung liefert das Portal Energie-Experten.de: Demnach würde der Putz über herkömmlichen WDVS-Schrauben/Dübeln schneller trocknen, da sich diese eher als der umliegende Dämmstoff erwärmen. Das führe zu einer ungleichmäßigen Verschmutzung der Oberfläche der Fassade. Zudem würden sich die Schrauben dort auch sichtlich abzeichnen.

So funktioniert’s: Terrassenüberdachung an WDVS-Fassade befestigen – mit einem Abstandsmontagesystem (Schritt-für-Schritt-Anleitung)

Arbeiten am WDVS sollten nur Profis oder handwerklich sehr erfahrene Laien vornehmen, da die Gefahr groß ist, das WDVS zu beschädigen und seine Dämmwirkung zu mindern. Hinzu kommt, dass zum Aufbau der speziellen Abstandsmontagesysteme oft auch Spezialwerkzeug zum Einsatz kommen muss, das nicht zum Lieferumfang des Montagesystems gehört.

Schritt 1: Um das Abstandsmontagesystem am Mauerwerk zu befestigen, müssen Sie zunächst Löcher in die die Dämmschicht bohren.

Unser Tipp: Stellen Sie schon beim Kauf des Abstandsmontagesystems sicher, dass es sich für Ihr Vorhaben „Befestigung Terrassendach an WDVS“ auch tatsächlich eignet. Prüfen Sie, ob das System sowohl zu Ihrer Bausubstanz (Beton, Vollstein, Lochstein oder Hochlochziegel) als auch zum Ausmaß Ihrer mit einem WDVS gedämmten Fassade passt. Hier kommt es insbesondere auf die Länge der Gewindestangen an, die fest im Mauerwerk verankert werden sollen.

Schritt 2: Als Nächstes sollten Sie die Dicke des WDVS ausmessen, um die Gewindestange, die Sie im folgenden Schritt im Mauerwerk verankern, gegebenenfalls noch passend zu kürzen.

Schritt 3: Bohren Sie dann ins Mauerwerk und reinigen Sie das Grundloch.

Schritt 4: In die Bohrlöcher kommt als Nächstes ein Spezialmörtel. Und in jedes damit gefüllt Bohrloch schieben Sie dann die spezielle Gewindestange. Diese ist in der Regel justierbar und hilft, das Montagesystem auch dann noch nachzujustieren, wenn der Mörtel längst ausgehärtet ist. Der Vorteil dabei sei laut dem Fachverband WDVS.de der geringe Wärmedurchgangskoeffizient. Die Spezialgewindestangen sind es, die das WDVS quasi überbrücken.

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Unser Tipp: Halten Sie sich beim Anbringen des Abstandsmontagesystems unbedingt an die Vorschriften des Herstellers, um eine maximale Stabilität und eine dichte Wärmedämmung Ihres WDVS zu gewährleisten.

Schritt 5: Auf das äußere Gewindeende der Stange kommt je nach Abstandsmontagesystem jeweils ein spezielles Bauteil, zum Beispiel ein sogenannter Anti-Kälte-Konus, der dank einer speziellen Konstruktion dafür sorgt, dass das Montagesystem nicht zur unerwünschte Wärmebrücke wird: Dazu besteht der Konus aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, der etwaige Wärmeverluste an sich schon minimiert. Seine praktische Trennwand zwischen den beiden Sacklöchern mit Gewinden verhindert, dass sich die Gewindestange im Mauerwerk und der Gewindestift zum Terrassenüberdachung durch Wärmdämmverbundsystem befestigen berühren. Auf diese Weise gelingt eine sogenannte thermische Trennung. Um sich bestmöglich in den Putz und Dämmstoff des WDVS zu fräsen, ohne dort Schaden anzurichten, hat der Konus ein selbstschneidendes Ende.

Schritt 6: Zum Schluss montieren Sie das Anbauteil – hier die Terrassenüberdachung – auf dem Gewindestift, der außenseitig in den Konus gedreht wird.

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Titelbild: ©GartenHaus GmbH
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/urfinguss; Bild 2: ©iStock/shippee; Bild 3-4: ©GartenHaus GmbH

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