Dachgarten anlegen: So begrünen Sie Ihre Dachterrasse (mit Anleitung)!

Dachgarten mit Pflanzen und Ausblick auf umliegende Gebäude

Sie haben eine Dachterrasse und möchten daraus einen Dachgarten machen? Dann liefern wir Ihnen dafür wissenswerte Informationen und Tipps, die sich in der Praxis bestens bewährt haben. Außerdem bekommen Sie eine einfache Anleitung von uns, wie Sie Schritt für Schritt Ihren Dachgarten anlegen können.

Was ist ein Dachgarten? (Begriffserklärung, Definition)

Ein Dachgarten ist

  • entweder eine Dachterrasse, die Sie zu einem Garten machen,
  • oder ein entsprechend geeignetes Flachdach, das Sie zum Dachgarten umgestalten.

Dachgarten vs. Garten – was ist der Unterschied?

Grundsätzlich folgen Sie beim Dachgarten anlegen den üblichen Regeln des Gartenbaus. Allerdings begrenzt die Tragfähigkeit des Gebäudes, auf dem sich Ihre Dachterrasse oder Ihr Flachdach befindet, die Dimensionen: Die Erdschicht wird weniger stark ausgelegt werden als im Garten und auch bei der Wahl der Pflanzen müssen Sie auf deren Größe achten. Häufig werden im Dachgarten Pflanzen in Gefäßen (Kübeln, Wannen, Kästen und mehr) mit Beetpflanzen kombiniert.

Dachgarten vs. Gründach – was ist der Unterschied?

Wir unterscheiden klar zwischen Dachgarten und Gründach: Der Dachgarten ist ein Garten, den Sie gärtnerisch bewirtschaften und in dem Sie sich nach getaner Gartenarbeit erholen können, allein, mit der Familie oder im Kreis von Freunden und Kollegen. Der Dachgarten ist demnach ein Aufenthaltsort für Sie. Anders dagegen das Gründach in vielen verschiedenen Variationen: Das legen Sie einmal an, auf Flach- wie Spitzdächern, und überlassen es anschließend weitgehend sich selbst. Sie betreten es nicht und verbringen darauf keine Zeit. Es ist demzufolge kein Aufenthaltsort für Sie.

Frau pflegt die Pflanzen auf dem Dachgarten

Was bringt ein Dachgarten?

Ein Dachgarten punktet gleich mehrfach. Da er typischerweise in Städten zu finden ist, gleicht er das fehlende Grün in der Stadt aus:

  1. Ihr grüner Dachgarten ist ein Ort, an dem Sie sich vom Alltag zurückziehen, sich erholen und entspannen können. Er wird zu Ihrer privaten Chill-out-Zone, Ihrem zweiten Wohnzimmer unter freiem Himmel, hoch oben über dem Trubel der Stadt. Das Grün der Pflanzen tut Ihnen gut – Sie sind der Natur ein ganzes Stück näher. Unter größeren Gewächsen finden Sie an sonnigen Tagen Schatten und Kühle.
  2. In Ihrem Dachgarten können Sie nach Herzenslust gärtnern und Obst, Gemüse, Kräuter sowie Blumen das ganze Jahr lang anbauen. So werden Sie – zumindest teilweise – zum Selbstversorger.
  3. Ihr grüner Dachgarten gleicht die Versiegelung des Bodens aus, auf dem Ihr Gebäude steht. Er trägt zur Begrünung der Stadt bei und verbessert das Klima vor Ort. Die Pflanzen filtern Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Das Pflanzensubstrat nimmt Regenwasser auf, speichert es und entlastet somit die Kanalisation.
  4. In Ihrem Dachgarten finden verschiedene Tiere einen sicheren Lebensraum, zum Beispiel Insekten und Vögel, die am Boden brüten – was anderorts in der Stadt kaum ungestört möglich ist. Somit hilft, der Dachgarten, die Artenvielfalt (Biodiversität) am Standort zu erhalten und bestenfalls wieder zu steigern, die infolge der Eingriffe des Menschen in die Natur und des von Menschenhand gemachten Klimawandels in höchster Gefahr ist.
  5. Die Schicht aus Substrat und Pflanzenteppich in Ihrem Dachgarten wirkt wie eine extra Dämmschicht auf dem Dach, die im Sommer die Hitze von den Innenräumen fernhält (kühlender Effekt) und im Winter die wertvolle Heizwärme im Gebäude lässt (wärmender Effekt). So sparen Sie im Sommer an Energie zum Kühlen und im Winter an Energie zum Heizen.
  6. Zudem schützt der Dachgarten auch das Dach selbst vor substantiellen Schäden infolge UV-Licht und Niederschlägen, allen voran Hagel.

Dachgarten anlegen: bautechnische Voraussetzungen, die Ihre Dachterrasse erfüllen muss

Die Substratschicht und der Grünpflanzenteppich Ihres künftigen Dachgartens belasten die Gebäudekonstruktion mit ihrem Gewicht zusätzlich. Ebenso wie Sie und Ihre Mitmenschen, die sich im Dachgarten aufhalten. Deshalb muss die Gebäudedecke ausreichend tragfähig sein. Außerdem kommt es auf die Dichtheit der Decke an, schließlich soll keine Feuchtigkeit von oben in die Bausubstanz vordringen und nachhaltigen Schaden anrichten.

Eine einfache Anleitung zum Dachgarten anlegen in 4 Schritten

Mit den folgenden 4 Schritten geht Ihnen das Dachgartenanlegen leicht von der Hand, versprochen!

Schritt 1 – den Gartengrund anlegen

Auf die Rohdecke Ihrer Dachterrasse oder Ihres Flachdaches bringen Sie zuerst eine sogenannte Dampfsperre auf. Sie verhindert, dass die Feuchtigkeit aus dem Dachgartenboden in die Bausubstanz vordringt und dort Schaden anrichtet. Als Nächstes folgt eine Wärme- und Trittschalldämmung. Anschließend kommen erst eine Trennschicht, dann eine wurzelfeste Feuchtigkeitssperrschicht obenauf. Letztere kann aus Bitumenbahnen oder Kunststofffolie bestehen.

Darauf folgen ein Rieselschutzvlies und eine Drainageschicht: Über geeignete Ableitungsrohre werden überschüssige Wassermengen vom Dach geleitet. Die Drainageschicht bedecken Sie dann mit einem Filtervlies. Erst dann schichten Sie die Muttererde (Pflanzensubstrat) auf und alternativ für die Wege und Sitzplätze Sand und die gewünschten Bodenplatten.

Sie sehen, der schichtweise Gartengrund Ihres Dachgartens hat es in sich. Ein Fehler kann fatale Folgen für das Gebäude oder das Gelingen Ihres Dachgartenprojekts haben. Es ist daher ratsam, sich dafür jemandem mit Fachwissen an die Seite zu holen oder im Zweifel den Schichtaufbau ganz an einen Fachbetrieb abzugeben.

Unser Tipp: Sie möchten in Ihrem Dachgarten komplett auf den beschriebenen schichtweisen Gartengrund verzichten und stattdessen Hochbeete aufstellen? Das ist sehr gut machbar! Schauen Sie sich dazu gerne in unserem Onlineshop um, dort finden Sie eine schöne Auswahl an Hochbeeten, die sich in Größe und Design unterscheiden. Ganz sicher ist darunter ein Modell, mit dem Sie Ihren Traum von Dachgarten anlegen können.

Die Hochbeete und gegebenenfalls Kübel mit geeigneten Dachgartenpflanzen wie Oleander und Trompetenbaum platzieren Sie in diesem Fall direkt auf dem Terrassenboden, der beispielsweise mit Natursteinen, Holz oder WPC belegt ist. Verwenden Sie am besten Pflanzkübel mit Drainagematten, die Feuchtigkeit lange speichern.

Schritt 2 – den Dachgarten bepflanzen

Blaue Gießkanne gießt Hochbeet

Bei der Auswahl der Pflanzen für Ihren Dachgarten sollten Sie bedenken, dass jede der Pflanzen dort bewässert werden muss. Außerdem ist es hoch oben auf dem Dach immer sonnig und immer windig. Alles drei sind Gründe, dass Sie sich für pflegeleichte, robuste Dachgartenpflanzen entscheiden, die auch Durststrecken gut überstehen.

Empfehlenswert für den Dachgarten sind Gewächse wie Bambus, bestimmte Birken, Buchs, Duftnessel, Efeu, Feld-Ahorn, Felsenbirne, Feuerdorn, Gingko, Graslilie, Gräser, Japanischer Blumen-Hartriegel, Kartoffeln, Katzenminze, Kornellkirsche, Kupfer-Felsenbirne, Mahonie, Quitte, bestimmte Rosensorten, Schafsgarbe, Schmetterlingsstrauch, Thymian, Weißdorn, Zierapfel, Zierlauch, Zimt-Ahorn.

Schritt 3 – den Dachgarten perfekt ausrüsten

Wegen der Windverhältnisse auf dem Dach sollten Sie auch dafür sorgen, dass Sie sämtliches Equipment, das Sie zum Dachgärtnern benötigen, zum Beispiel Gartenwerkzeuge, sicher verstauen, sobald Sie es aus der Hand legen. Dazu eignen sich Aufbewahrungsschränke oder Geräteschränke. Die finden Sie in großer Auswahl in unserem Onlineshop – schauen Sie am besten gleich mal vorbei!
Zur Beschattung des Dachgartens können Sie Pergolen aus Holz oder Metall installieren, die Sie mit Rankpflanzen begrünen. Oder Sie spannen Netze über die Pflanzen, die Licht durchlassen und doch leicht Schatten spenden.

Fangen Sie Regenwasser auf, um Ihren Dachgarten zu bewässern, wenn der Regen mal ausbleibt. Die Regentonne auf dem Dach erspart Ihnen auch das Hochschleppen von Wasser.

Schritt 4 – Tiere einladen

Hängen Sie Nistkästen an windstillen, halbschattigen Plätzen auf, um Vögel in Ihren Dachgarten einzuladen. Eine sogenannte Bienenweide verstehen Bienen und andere Insekten als Einladung.

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Titelbild: ©iStock/debbiehelbing
Bilder: Bild 1: ©iStock/julief514; Bild 2: ©iStock/Rene Notenbomer; Bild 3: ©Istock/Elenathewise; Bild 4: ©iStock\horstgerlach

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