Ameisen, Stechmücken, Spinnen, Kakerlaken: Was tun gegen Ungeziefer im Gartenhaus?

Dank eines Gartens sind Sie der Natur sehr nahe. Sie können im Grünen das Werden und Wachsen Ihrer Pflanzen erleben und genießen. Doch als (Hobby)Gärtner sind Sie nicht allein: Sie teilen sich das Fleckchen Erde mit unzähligen Lebewesen. So weit, so gut. Einige der Tierchen nisten sich jedoch in Ihrem Gartenhaus ein und werden als störendes Ungeziefer empfunden. Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeber, wie Sie unerwünschtes Ungeziefer im Gartenhaus loswerden.

Wir haben 26 wirkungsvolle Tipps und Tricks gesammelt, die Sie gegen störende Ameisen, Stechmücken, Spinnen und Kakerlaken im Gartenhaus anwenden können, ohne gleich die chemische Keule (Giftspritze) zu schwingen – das verbietet sich heute aus gesundheitlichem Eigeninteresse und Umweltbewusstsein. Die Ausnahme: Bei gesundheitsgefährdenden Kakerlaken kommen Sie mitunter nicht um eine chemische Bekämpfung des Ungeziefers im Gartenhaus herum (siehe unten).

Ungeziefer ist nicht gleich Ungeziefer – aber: auch nützliche Gartenbewohner wie Ameisen können stören

Wer Ameisen, Stechmücken, Spinnen und Kakerlaken gleichermaßen als unerwünschtes Ungeziefer abtut, tut der einen oder anderen Tierart sicher Unrecht. Doch auch wenn Ameisen und Spinnen bekannt für ihre Nützlichkeit sind, können Sie uns in unseren Häusern und Gartenhäusern stören. Am Beispiel Ameise wird das deutlich:

Kaum steigen die Temperaturen im Frühling, regt sich das Leben in Ihrem Garten. Schon bei 10 Grad Celsius erwachen die Ameisen aus ihrem Winterschlaf und lockern mit ihrem emsigen Treiben den Boden. Weil es unter Steinen und Wegplatten dank der Sonne eher warm wird als anderswo, zieht es die Ameisen oft dorthin. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass die Ameisen gepflasterte Flächen untergraben, so dass die Steine, die Sie als Terrassenboden, als Wegsteine oder Begrenzungssteine an Beten verlegt haben, einsacken und sich verschieben.

Ameisen erfüllen in Ihrem Garten wichtige und nützliche Aufgaben. Sie vertilgen pflanzenfressende Insekten wie Falterraupen und Blattkäferlarven und schützen so Ihre Kulturpflanzen. Zugleich schützen Ameisen aber auch Blattläuse, weil sie deren Ausscheidungen, den sogenannten Honigtau,  zum Fressen gern haben. Sie „melken“ die Blattläuse, indem sie sie mit ihren Antennen berühren und damit deren Sekretabgabe auslösen. Um schnell an ihre Leibspeise zu kommen, halten sich die Ameisen „ihre Blattläuse“ an strategisch günstig wachsenden Pflanzen. Sie tragen somit auch zur unerwünschten Verbreitung der Blattläuse bei.

Dringen die Ameisen gar ins Gartenhaus ein, werden die an sich nützlichen Tiere schnell zum Störenfried. Spätestens, wenn sie Ihre Lebensmittelvorräte erobern, empfinden Sie auch Ameisen als unerwünschtes Ungeziefer. Ähnlich ergeht es Ihnen vielleicht mit Spinnen. Und dann sind da noch die Schädlinge, darunter Kakerlaken und Stechmücken, die nachweislich gesundheitliche Schäden verursachen können und die Sie deshalb dringend loswerden sollten.

Wer mehr zum Thema nützliche Tiere im Gartenhaus lesen will, schaut sich diese Magazinbeiträge an:

Die besten 26 Tipps und Tricks gegen unerwünschtes Ungeziefer im Gartenhaus

Wir erklären Ihnen im Folgenden zu jedem hierzulande typischen Störenfried und Ungeziefer im Gartenhaus geeignete Maßnahmen, wie Sie ihn oder es loswerden. Dabei legen wir Wert auf möglichst umweltverträgliche Maßnahmen zur Vertreibung und Bekämpfung des unerwünschten Ungeziefers.

Ameisen auf Brett

Ameisen im Gartenhaus – 9 wirksame Maßnahmen zur Ameisenvertreibung aus dem Gartenhaus und von der Terrasse

Ameisen werden von Lebensmitteln im Gartenhaus direkt angelockt oder das Gartenhaus liegt an der Ameisenstraße und wird erkundet und für bewohnenswert gefunden, wenn die Kundschafter dort auf Futter stoßen. Deshalb sind die ersten beiden Regeln gegen Ameisen im Gartenhaus die:

Störende Ameisen vertreiben Sie am besten aus dem Gartenhaus, indem Sie den im, am oder (zu) nahe dem Gartenhaus angesiedelten Ameisenstaat umsiedeln.

  • Dazu hat sich folgender Trick bestens bewährt: Füllen Sie leere Blumentöpfe mit Holzwolle und platzieren Sie diese kopfüber auf einer sogenannten Ameisenstraße. Dann heißt es abwarten. Bestenfalls ziehen die Ameisen von selbst in die Holzwolle-Nester. Das erkennen Sie daran, dass die Ameisen ihre Puppen in die umgestülpten Töpfe transportieren. Ist der Umzug abgeschlossen, heben Sie den Blumentopf vorsichtig mit einer Schaufel hoch und tragen Sie ihn zu einem neuen Standort. Wichtig: Damit die Ameisen nicht doch wieder in ihr altes Zuhause zurückkehren, sollte das neue mindestens 30 Meter davon entfernt sein.
  • Gegen unerwünschte Ameisen im Gartenhaus hilft es auch, wenn Sie schon das Anlegen von Wegen und Terrassen vorausschauend planen. Dabei kommt es auf den Untergrund an: Ein Sandbett finden Ameisen als Lebensort attraktiver als Basaltsplit. Schließen Sie beim Verlegen der Weg- und Terrassensteine alle entstehenden Fugen möglichst dicht, zum Beispiel mit einem Mörtel auf Kunstharzbasis. Dann ist für Ameisen kein Durchkommen mehr. Wenn Sie Ihren Terrassenboden nicht komplett versiegeln möchten, können Sie zu speziellen Pflasterfugenmitteln greifen. Diese lassen Wasser durch, aber keine Ameisen.
  • Bauen Sie Ihren Kompost weit genug entfernt vom Gartenhaus auf, so dass die dort sehr aktiven Ameisen dem Gartenhaus nicht zu nahe kommen.
  • Außerdem gibt es verschiedene Duftstoffe, mit denen sich unerwünschte Ameisen aus dem Gartenhaus vertreiben lassen. Als Duftspender haben sich zum Ameisen-aus-dem-Garten-vertreiben folgende
    • Hausmittel (Zitronenschale gegen unerwünschte Ameisen im Gartenhaus platzieren)
    • Kräuter (Lavendelblüten, Kerbel, Thymian gegen unerwünschte Ameisen im Gartenhaus auslegen)
    • und Gewürze (Gewürznelken, Chili- oder Zimtpulver sowie Knoblauch gegen unerwünschte Ameisen im Gartenhaus ausstreuen)

bewährt.

  • Sie können den Ameisen im Gartenhaus auch buchstäblich Grenzen ziehen und ihnen damit zeigen, wo es nicht lang geht: Dazu eignen sich laut einschlägigen Foren
    • Gartenkalk
    • und Kreide.

Ziehen Sie daraus jeweils dünne Linien, um die unerwünschten Ameisen am Überschreiten der mit der Barriere markierten Grenze zu hindern.

  • Auch Kupfermünzen (1- und 2-Centstücke) auf Ameisenstraßen sollen diese umleiten können.
  • Soll ein Gartentisch (mit leckerem Kuchen) vor einem Ameisenüberfall geschützt werden, können Sie dessen Füße in wassergefüllte große Kaffeebecher oder ähnliche Gefäße stellen und so das Beklettern des Tischs erfolgreich verhindern.

Steckmücke an Gardine

Stechmücken im Gartenhaus – 6 wirksame Maßnahmen gegen Stechmücken im Gartenhaus und auf der Terrasse

Stechmücken sind ab Ende Mai unterwegs und werden schnell zur Plage. Schon eine einzelne Stechmücke im Gartenhaus kann Ihnen den Mittag- oder Nachtschlaf rauben. Da Stechmücken ihre Eier in Gewässer legen, wo ihre Larven schlüpfen, um dem Wasser wenig später als fertige Mücke zu entsteigen, empfehlen wir als Maßnahme gegen Stechmücken im Gartenhaus, genau diese Entwicklung gezielt zu unterbinden. Die Mücken nutzen stehendes Wasser aller Art zur Eiablage,  wie sie es in Gartenteich, Gießkanne, Regentonne und Vogeltränke finden. Damit wissen Sie, was Sie gegen Stechmücken im Gartenhaus zu tun haben:

  • Legen Sie Ihren Gartenteich mit Abstand zu Gartenhaus und Terrasse an.
  • Lassen Sie Gießkannen nicht mit Wasser gefüllt im Garten stehen, schon gar nicht in der Nähe von Terrasse und Gartenhaus.
  • Tauschen Sie das Wasser in einer Vogeltränken täglich aus, so dass keine Stechmücken nachwachsen können.
  • Die Larven der Stechmücken, die sich gegebenenfalls in einer Regentonne ansammeln, sollten Sie mit einem feinmaschigen Kescher herausfischen. Sicherer ist es, die Regentonne abzudecken und den Zulauf durch den Deckel zu führen. In unserem Online-Shop finden Sie verschließbare Regentonnen in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Als Alternative können Sie für Ihre Regentonne eine Abdeckung aus feinmaschigem Textil basteln, die wohl das Regenwasser, aber nicht die Mücken zur Eiablage durchlässt.
  • Stechmückenlarven bekämpfen – das gelingt Ihnen auch mit biologisch (nicht chemisch!) wirkenden Mitteln, wie sie zur großflächigen Mückenbekämpfung in Naturschutzgebieten zum Einsatz kommen. Hier hat sich der Bacillus thuringensis israelensis (Bti) bewährt, den Sie in Tablettenform und flüssig im Gartenfachhandel und Baumärkten kaufen können. Gut zu wissen: Auf das biologische Mittel gegen Stechmücken im Gartenhaus reagieren nur ganz bestimmte Mückenarten, anderen Tiere und Menschen schadet es nicht. Sie können das damit behandelte Wasser aus der Regentonne anschließend bedenkenlos zum Gießen verwenden.

Für alle, die regelmäßig im Gartenhaus übernachten, aber im Sommer nicht alle Fenster und Türen verschließen wollen, lohnt sich die Anschaffung von passenden Moskito-Netzen.

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Mücken vertreiben – Mit diesen Hausmitteln können Sie Mücken fernhalten

Spinne im Netz

Spinnen im Gartenhaus – 7 wirksame Maßnahmen gegen Spinnen im Gartenhaus und auf der Terrasse

Spinnen weben ihre Netze gerne an den Fenstern und nahe der Decke Ihres Gartenhauses. Viele Zweibeiner ekeln sich vor achtbeinigen Spinnen oder haben sogar tiefwurzelnde Angst vor ihnen (Arachnophobie), obwohl es dafür keine rationalen Gründe gibt. Spinnen sind recht nützliche Gartenhausbewohner, denn sie vertilgen vielerlei Mücken, die sich in ihren Netzen verfangen – darunter auch die lästigen Stechmücken (siehe oben). Wer also ein gelassenes Verhältnis zu den Spinnen hat, kann sie einfach als natürliches Mittel gegen Stechmücken tolerieren.

  • Wer allerdings nicht Ecken und Fenstersimse voller Spinnennetze hängen haben mag, die auf Dauer auch ziemlich schmuddelig aussehen, der kann die Spinnen spinnenfreundlich mit Glas und Papier fangen und vor die Gartenhaustür setzen.
  • Da Spinnen ihre Netze bevorzugt an windstillen Plätzen weben, hilft häufiges Lüften gegen Spinnen im Gartenhaus.
  • Fliegengitter an den Fenstern verhindern, dass den Spinnen die Nahrung ins Netz geht – auch das ist eine gute Methode gegen unerwünschte Spinnen im Gartenhaus.
  • Wollen Sie die Spinnen im Gartenhaus loswerden, können Sie auch zu bewährten Vertreibungsmitteln greifen, darunter:
    • Mischungen aus ätherischen Ölen von Zitrusfrüchten, Lavendel, Zimt, Pfefferminze oder Zitronenöl,
    • oder Mischungen aus Spülmittel und Wasser (je 5 Tropfen Spülmittel auf einen Liter Wasser),

die Sie mit der Sprühflasche überall dorthin sprühen, wo sich Spinnen bevorzugt niederlassen würden. Die Sprüherei sollten Sie wöchentlich wiederholen, da die Düfte gegen Spinnen im Gartenhaus mit der Zeit verfliegen.

  • Oder Sie reinigen alle abwaschbaren Flächen im Gartenhaus mit Zitronenwasser, um dessen Duft so zu verbreiten.
  • Ebenso kann die Anpflanzung von Minze und Lavendel unter den Fenstern des Gartenhauses gegen den Einzug von Spinnen im Gartenhaus helfen.

Auf der Terrasse können Sie Kerzen mit Lavendelduft aufstellen. Die sorgen nicht nur für eine den meisten Menschen angenehme Atmosphäre, sondern vertreiben gleichzeitig die Spinnen, die diesen und andere Duftstoffe gar nicht mögen.

Kakerlake am Spülbecken

Kakerlaken im Gartenhaus – 4 wirksame Maßnahmen gegen Kakerlaken im Gartenhaus und auf der Terrasse

Kakerlaken sind Schädlinge, die Ihre Gesundheit gefährden: Sie tragen Pilze, Viren, Bakterien oder Würmer auf ihrem Körper und in ihrem Kot herum, die bei Menschen krankheitserregend wirken. Aus diesem Grund sollte man Kakerlaken im Gartenhaus immer systematisch bekämpfen.

Dazu müssen Sie wissen, dass Kakerlaken wahre Überlebenskünstler sind. Um wirksam gegen Kakerlaken im Gartenhaus vorzugehen, helfen diese Tricks:

  • Erschlagen Sie eine Kakerlake niemals: Das Tier könnte noch rechtzeitig Eier ablegen, die sich beim kraftvollen Erschlagen in der nahen Umgebung verteilen, ohne dass Sie dies verhindern können.
  • Vertreiben Sie bei leichtem Befall, also nur wenigen Kakerlaken im Gartenhaus, die Tiere besser, indem Sie Gurkenschalen auslegen. Deren Bitterstoffe wirken auf Kakerlaken tödlich. Verteilen Sie die Gurkenschalen gegen Kakerlaken im Gartenhaus an von den Viechern bevorzugten Stellen, wo es dunkel und feucht ist, zum Beispiel in Spalten und Ecken des Gartenhauses.
  • Auch Zuckerrüben-Sirup-Fallen wirken gegen Kakerlaken im Gartenhaus: Daran bleiben sie kleben und sterben.

Hilft das nicht, sollten Sie auf chemische Mittel Kakerlakenbekämpfung im Gartenhaus zurückgreifen, denn die Gefahr einer Krankheitsübertragung ist groß. Oft reicht es im Gartenhaus schon aus, entsprechende Köderdosen zu verteilen, die insektizidhaltiges Futter enthalten.

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Titelbild: von links nach rechts: ©iStock/Mathisa_s; ©iStock/Astrid860; ©iStock/Berezko; ©iStock/Poravute
Beitragsbilder: © istock.com / bsauter; ©iStock/Mathisa_s; ©iStock/Astrid860; ©iStock/Berezko; ©iStock/Poravute

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