Ins Wasser gebaut: Das Gartenhaus als Segelclubhaus

Direkt in den Dümmer See sollte das neue Vereinshaus gebaut werden, das sich die Mitglieder des Segelclubs Lembruch e.V. in Niedersachsen wünschten. Mit einer aufwendigen Plattform als Terrassenfundament und dem Gartenhaus Bendix hat sich der Verein mit viel Eigenarbeit den Wunsch erfüllt: Aufenthaltsraum, Schulungshaus und Regatta-Büro in einem  – und das zu überschaubaren Kosten! Wir stellen das kreative Projekt vor.

Das Wunschhaus: ein großer Raum mit Terrasse und vielen Fenstern

Gartenhaus BendixDas Gartenhaus Bendix (früher «Brava») gehört zu den wirklich großen Gartenhäusern. Mit den Maßen 720 x 693 cm, einschließlich Terrasse, bietet es gut 26 m² Platz im Innenraum und eine 17,50 m² Terrasse – genug Platz für das Clubleben der umtriebigen Segler.

Neben den dicken Blockbohlen sorgt bei diesem Modell auch noch die Isolierverglasung aller Türen und Fenster dafür, dass das Gartenhaus durchs ganze Jahr nutzbar bleibt. Im Sommer wird es nicht zu warm, im Winter entweicht Heizungswärme nicht gleich nach draußen. Die 4-fach Eckausfräsung der Blockbohlen und Gummidichtungen machen das Modell Bendix zudem ganz besonders wind- und regendicht.

Rainer Altvater vom Vorstand des Segelclubs Lembruch e.V. schrieb uns zur Wahl des Modells:

«Wir wollten ein eingeschossiges Haus in den See bauen, das möglichst eine überdachte Terrasse haben sollte. Mit diesen Vorgaben wurden wir nach zwei bis drei Tagen Internetrecherche bei der GartenHaus GmbH fündig. Das große Sortiment und die technischen Beschreibungen luden zum ausführlichen Schnuppern ein!

Grundlage für die Planung wurde dann das Gartenhaus Brava-90 [jetzt: Bendix] mit dicken 90 mm starken Bohlen, der großen Glasfront zur Terrasse hin und den schmalen Fenstern nach hinten raus. Dieses «Gartenhaus» war perfekt für unsere Zwecke!»

Da die Kosten des neuen Clubhauses überschaubar bleiben sollten, hat der Verein auf den für dieses große Gartenhaus empfohlenen Aufbauservice verzichtet. Eigenleistung war angesagt und das nicht zu knapp! Schließlich ging es nicht nur darum, das Gartenhaus aufzubauen, auch die Plattform, auf der es stehen sollte, musste erst gebaut werden – und zwar direkt in den See. Insgesamt sind 1.500 Helferstunden in das Projekt geflossen, eine tolle Leistung.

Dank der Fotos, die uns der Verein überlassen hat (herzlichen Dank!) können wir verschiedene Stadien des spannenden Vorhabens zeigen. Los gehts!

Die Plattform am See als Fundament für Gartenhaus und Terrasse

Um direkt am Wasser ein Gartenhaus zu errichten, braucht es mehr als ein einfaches Plattenfundament. Teils sollte das Haus noch an Land errichtet werden, der Terrassenteil jedoch in den See hinein ragen. Herr Altvater hat uns die Konstruktion im Detail erklärt – zur Inspiration für andere Baumeister, die vielleicht auch am Wasser bauen wollen:

«Basis für das gesamte Gebäude einschließlich der seitlichen Zugänge ist ein Stahlrahmen aus 160er- C-Profilen, die nach dem Feuerverzinken vor Ort einfach zusammengeschraubt werden konnten. Dieser Rahmen wurde auf drei verschiedenen Fundamenten verankert:

  • Im hinteren Bereich zum Deich hin ist ein Streifenfundament 10.000 mm x 350 mm x 700 mm.
  • In der Mitte, unter dem späteren Übergang vom Haus zur Terrasse stehen 7 Säulenfundamente 1.000 mm x 600 mm x 350 mm
  • und im Seegrund sind 5 runde Brunnenringelemente eingespült und mit Beton vergossen, auf denen dann spezielle Stahlstützen aufgeschraubt wurden.»

Und so sah das beim Aufbau aus. Die senkrechten «Kisten» sind die Verschalung für die mittleren Betonfundamente. Dahinter, direkt im Seeboden, stehen die Brunnenringelemente.

Aufbau Betonfundamente

Auf dem nächsten Foto sind die mittleren Fundamente bereits fertig. Die Ringelemente sind verschlossen, die Stahlträger für die Plattform aufgeschraubt. Gewindeeinlagen in diesen Trägern machen es möglich, sie später mit der Plattform zu verschrauben.

Aufbau Betonfundamente

Die fast fertige Plattform ragt nun wunschgemäß in den See. Auf der Vorderseite ist das Streifenfundament zu sehen, das die Landseite der Plattform trägt.

Die Plattform für das Clubhaus

Natürlich macht niemand so eine komplexe Konstruktion ohne einen Plan. Ganz unverzichtbar für die Planung sind die richtigen Maße des künftigen Clubhauses. Zum Glück war es kein Problem, diese vorab zu bekommen:

«Die Zeichnungen und statischen Berechnungen, die wir von der GartenHaus GmbH erhielten, dienten dem Architekten und dem Statiker als Grundlage für den Bauantrag und für die Berechnungen von Stahlrahmen und Fundamenten. Wir waren sehr positiv von der Maßgenauigkeit des Hauses überrascht. Die Planungen für den Stahlrahmen und die Fundamente basierten rein auf den erhaltenen Unterlagen und es passte dann beim Aufbau wirklich alles hervorragend zusammen!»

Montage der Plattform

Bis die Plattform zur Terrasse wird, ist natürlich noch einiges zu tun. Alles muss sicher verschraubt werden, um die nötige Stabilität zu gewährleisten, auch wenn es mal heftig stürmt.

Lange Schrauben sichern den Stahlrahmen auf den Betonfundamenten und Stahlstützen.

Plattform für das Clubhaus

Um das Holz nicht direkt dem herunterlaufenden Regen auszusetzen, wird es auf einen Rahmen aus schwerem Bankrai-Holz gesetzt, der mit Moossgummi vom Stahlrahmen entkoppelt ist.

Auch an eine Fußbodenisolierung haben die fleißigen Baumeister gedacht – und zwar ganz ökologisch korrekt aus einer 160 mm dicken Holzfaserschicht.

Plattform mit Fußbodenisolierung

Die Arbeiten an den Fundamenten und der Plattform schafften die engagierten Helfer an zwei Wochenenden im Juli. Dann war alles für den eigentlichen Gartenhausaufbau bereit.

Das Clubhaus wird aufgebaut und bekommt ein Gründach

Am dritten Wochenende konnte es also losgehen. Hier liegen bereits die imprägnierten Basishölzer, die die Wände tragen werden. Rechts im Bild ist der fertig gestellte Terrassenboden zu sehen, der dank der Plattform nun ein Stück in den See hinein ragt.

Aufbau Gartenhaus Bendix Basishölzer

Zügig schreitet der Aufbau voran, wenn viele helfende Hände anpacken. Die Wände stehen, auch die tragenden Balken für das moderne Flachdach sind bereits montiert.

Da es noch kein Geländer gibt, ist jetzt Vorsicht angebracht, will man nicht ein unfreiwilliges Bad im See nehmen!

Aufbau Gartenhaus Bendix Korpus

Der Korpus ist nun komplett. Zeit für ein Gruppenfoto mit allen Clubmitgliedern, die beim Aufbau mithelfen. Alle sind bester Stimmung, trotz der vielen Arbeit.

Rechts auf dem Dach liegen schon einige Dachbretter. Es sind massive Nut- und Federbretter, die mit 18 mm auch eine stabile Dicke aufweisen (manche Anbieter sparen an den Dachbrettern, achten Sie bei der Wahl eines Gartenhauses darauf!)

Die helfenden Vereinsmitglieder

Nun kommt noch die mitbestellte EPDM-Folie aufs Dach, dann wird erstmal Richtfest gefeiert. Ganz traditionell mit Richtkranz und Vereinsfahne.

Der Bauplatz grenzt an ein Naturschutzgebiet – es versteht sich, dass alle mit dem Fahrrad gekommen sind.

Richtfest am neuen Clubhaus

Für das Dach haben sich die Clubmitglieder etwas Besonderes einfallen lassen. Es wird ein Gründach mit besonders robusten Pflanzen, die Sonne, Wind und Wetter auch mit wenig Erde stand halten. Die Dachbegrünung hat der Verein komplett in Holland bestellt. Geliefert wird ein riesiger Pack mit Vegetationsmatten, die nurmehr auf eine Kiesschicht auf dem Dach aufgelegt und gegossen werden müssen.

Pflanzen fürt die Dachbegrünung

Und so sieht das fertige Gründach aus:

Gründach

Natürlich wird man später die einzelnen «Matten» nicht mehr sehen, wenn die Pflänzchen erstmal größer geworden sind.

Das Clubhaus des Segelclubs Lembruch e.V. ist nun fertig. Innen und außen grundiert und zweifach in verschiedenen OSMO-Landhausfarben gestrichen kann es sich wirklich sehen lassen!

Gartenhaus Bendix

Rund um die Terrasse führt jetzt ein schlankes Edelstahlgeländer, das an eine Seereling erinnert. Optisch ein echtes Highlight, aber auch eine schützende Notwendigkeit.

Terrasse mit Stahlgeländer

Auch von hinten sieht das neue Vereinsheim gut aus. Die Rahmen der horizontalen Fenster sind in frischem Weiß abgesetzt. Unbesonnt sind die Farben des Hauses gut erkennbar: ein warmes helles Grau und dazu die dunklere, blaugraue Dachfront ergeben ein harmonisches Ganzes.

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An nur vier Wochenenden im Juli haben die Mitglieder des Segelvereins eine starke Aufbauleistung erbracht. Das Ergebnis ist wunderschön und der Plan, die Kosten mit viel Eigenarbeit überschaubar zu halten, ist aufgegangen.

Die Einrichtung: ein Großraum mit viel Platz

Netterweise ist uns auch ein Blick in den Innenraum gestattet. Dieser bietet viel Platz, zum Beispiel für eine lange Tafel, an der locker neun Personen Platz finden. Die Einrichtung im modernen Landhausstil ist schlicht, aber schön. Ein weißer Vitrinenschrank bietet Stauraum für allerlei Gläser und weitere Utensilien, die man nicht verstecken muss.

Einrichtung, lange Tafel

An einer anderen Wand ist noch genug Platz für eine zünftige Bar. Mit schickem Holztresen, Barhockern und einem riesigen Kühlschrank für die Getränke. Hier lässt sich also nicht nur versammeln und tagen, sondern auch feiern.

Die Bar im Clubhaus

Für genügend Licht im Raum sorgen bei Tag die vielen Fenster auf der Vorder- und Rückseite des Hauses. Bei Nacht erleuchtet eine komplett ferngesteuerte, dimmbare und im Farbton veränderbare Beleuchtung den Raum. So konnte der Verdrahtungsaufwand stark reduziert werden.

Da das neue Clubhaus auch in den kühleren Jahreszeiten genutzt werden soll, bekam es einen schlanken italienischen 4,5 kW-Pelettofen. Dieser schafft es, den großen Raum mollig warm zu heizen, wie uns Herr Altvater schrieb. Der Anstrich des Innenraums ist teilweise weiß, teils in einem hellen Grün gehalten, was sehr wohnlich wirkt.

Ofen und Einrichtungsdetails

Auf der Außenwand, die zum Land hinzeigt, prangt jetzt das Logo des Vereins, daneben weht die Vereinsfahne.

Alles in allem ist die maritime Stimmung des gesamten Komplexes sehr gelungen!

Segelclub Logo und Fahne

Und wie wird das neue Clubhaus nun genutzt? Dazu nochmal Herr Altvater:

«Das neue Clubhaus dient für Schulungs- und Fortbildungszwecke der jungen und junggebliebenen aktiven Seglerinnen und Segler des Clubs, als Regattabüro für die Annahme der Anmeldungen der Regattateilnehmer und der Ausrichtung von Segelregatten, für die Schiedsgerichtsverhandlungen bei Protesten zwischen den Seglern auf dem Wasser.

Und wenn es mal so richtig bläst auf dem See, bietet das Gebäude Schutz vor Regen, Sturm und Gewitter. Im Winter lagert sehr viel Regattaequipment in dem Gebäude. Und im Sommer konnten wir auf der Terrasse schon viele Sonnenuntergänge genießen.»

Sonnenuntergang am See

Wir beglückwünschen alle Mitglieder des Segelclubs Lembruch e.V. zum neuen Clubhaus und wünschen viele Jahre Freude mit dem Gartenhaus Bendix, aus dem so viel mehr geworden ist als nur ein Gartenhaus!

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Titelbild: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt
Artikelbilder: Bild 1: ©GartenHaus GmbH, Bild 2-21: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt

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