Gartenarbeit rückenschonend organisieren: So geht’s!

So befriedigend das Arbeiten im Garten ist, es geht auf die Knochen: Jäten, Harken, Graben, Säen, Pflanzen, Gießen, Schneiden, Mähen – all diese Gartenarbeiten belasten auf Dauer Muskeln und Gelenke. Das ständige Bücken kann Verspannungen und Rückenschmerzen verursachen und die können einem die Freude am Gärtnern schnell vermiesen. Deshalb haben wir die besten Ideen für rückenschonendes Gärtnern zusammengetragen – die eine oder andere können auch Sie künftig sicher umsetzen! Rückenschonend gärtnern: Mit unseren Ideen kriegen Sie das hin!

Volkskrankheit Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind heute so häufig, dass sie als «Volkskrankheit» gelten: Laut Statista waren diagnostizierte Rückenschmerzen im Jahr 2019 der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen in Deutschland. Rückenschmerzen und Verspannungen können verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel:

  • zu wenig Bewegung,
  • einseitige und/oder falsche Körperhaltung (Fehlhaltung),
  • andauernde und/oder (zu) schwere körperliche Arbeiten (heben, tragen, bücken),
  • Übergewicht
  • und Stress.

Ich hab› Garten, ich hab› Rücken! – Das muss nicht sein: 4 Ideen für rückenschonendes Gärtnern!

Gut zwei Drittel der deutschen Haushalte haben einen Balkon oder eine Terrasse. Fast die Hälfte der deutschen Haushalte hat einen Garten am Haus. Im Jahr 2020 arbeiteten 8,44 Millionen Deutsche ab 14 Jahren mehrmals in der Woche im Garten. Allein diese drei Zahlenbeispiele belegen die Bedeutung des Gartens und Gärtnerns darin für uns. Drei wichtige Gründe der Deutschen, um im Garten zu arbeiten, sind:

  1. Wir suchen im Grünen Entspannung.
  2. Wir können unsere Naturverbundenheit ausleben.
  3. Wir versorgen uns mit frischen Lebensmitteln.

Dass ein Garten Arbeit macht, steht außer Frage. Insbesondere, wer dort ernten will, muss sich um sein grünes Fleckchen kümmern. Viele Gartenarbeiten sind für den Körper belastend, wenn sie dauerhaft oder mit einer falschen Körperhaltung ausgeführt werden. Je nach persönlicher Vorgeschichte kann das Gärtnern so bereits bestehende Rückenschmerzen und Verspannungen noch verstärken oder diese verursachen. Beidem können Sie jedoch wirksam vorbeugen! Unsere folgende Ideensammlung für rückenschonendes Gärtnern zeigt Ihnen, wie’s geht!

Beheiztes Gewächshaus zur Nutzung im Winter

Gewächshaus: Dank Hochbeeten und Pflanztischen rückenschonend gärtnern

Sie haben bereits ein Gewächshaus oder planen die Anschaffung eines solchen, um darin Blumen, Obst oder Gemüse zu hegen und zu pflegen? Um Rückenproblemen von vornherein vorzubeugen, sollten Sie über Hochbeete im Gewächshaus oder Pflanztische nachdenken! Die lassen sich im Stehen bewirtschaften und bieten je nach Konstruktion noch Stauraum darunter, zum Beispiel das Modell «Promadino Hochbeet auf Beinen». Neben solchen vorgefertigten Hochbeeten, die Sie in Gewächshäuser stellen können, gibt es bei uns sogenannte Frühbeete, die sich «aufbocken» lassen. Schauen Sie sich dazu gerne in unseren Onlineshop in der Kategorie Hochbeete näher um.

Unser Tipp: Zum richtigen Gärtnern mit einem Frühbeet empfehlen wir Ihnen die Lektüre unseres Artikels «Frühbeet anlegen: Anleitung und Tipps zur Pflanzenaussaat«.

Hochbeete und Vertikalbeete: Ohne viel bücken rückenfreundlich gärtnern

Was im Gewächshaus funktioniert, können Sie selbstverständlich auch unter freiem Himmel machen: Hochbeete anlegen und bewirtschaften. Sie sparen sich das anstrengende Bücken und schonen damit Ihren Rücken. In unserem Onlineshop haben wir eine Vielzahl unterschiedlicher Hochbeete, da ist für jeden Geschmack etwas dabei:

  • Von Modellen mit integriertem Stauraum unter dem Beet
  • über Hochbeete auf Rollen zum flexiblen Aufstellen

finden Sie dort alles, was den Rücken beim Gärtnern schont.

Eine zudem platzsparende Alternative zum Hochbeet sind sogenannte Vertikalbeete, die auf Balkonen und Terrassen besonders beliebt sind. Unser Modell «Promadino Vertikal» steht auf sicheren Füßen und bietet reichlich Platz für Kräuter und Blühpflanzen. Auch aus Paletten lässt sich schnell ein Vertikalbeet zimmern, wie das folgende Youtube-Video anschaulich zeigt:

Wenn Sie das oberste Beet eines solchen Vertikalbeets mit Gräsern bepflanzen, haben Sie sogar einen prima Sichtschutz auf dem Balkon, um neugierige Nachbarsblicke auszubremsen.

Unser Tipp: Alles Wissenswerte zum richtigen Standort für Hochbeete im Garten und auf Balkon und Terrasse können Sie in unserem Artikel «So sieht der perfekte Hochbeet Standort aus» nachlesen.

Pflanztische: Aufrecht gärtnern ist das A und O gegen Rückenschmerzen

Die Haltung macht’s: Rückenschmerzen vom Gärtnern bekommen Sie meist dann, wenn Sie sich zu lange und/oder zu häufig tief über Ihre Pflanzen bücken. Dabei ließen sich viele Gartenarbeiten auch an einem Gartentisch (auch Pflanztisch genannt) erledigen. Der bietet neben der Arbeitsfläche je nach Modell auch Schubladen oder Regalbretter für Gartenwerkzeuge und Utensilien beziehungsweise eine große Ablagefläche unterhalb der Tischplatte. Vielleicht haben Sie noch einen alten Küchentisch oder ein Buffet, den Sie in DIY-Manier upcyceln können? Oder Sie bauen sich aus Palletten einen praktischen Pflanztisch.

Halb sitzend gärtnern – rückenschonende Stehhilfen für Gartenarbeiten

An Hochbeeten im Gewächshaus oder im Freien, an Pflanztischen und Vertikalbeeten können Sie auch arbeiten, wenn Sie sich dank einer entsprechenden Stehhilfe rückengesund abstützen. Damit entlasten Sie die Muskeln und Gelenke, denn das Gewicht drückt nicht mehr nur auf die Füße. Achten Sie beim Kauf der Stehhilfe fürs Gärtnern auf die zu Ihrer Statur passende Ausführung, insbesondere auf die «Sitzhöhe». Am besten nehmen Sie ein Modell, das höhenverstellbar ist. Auch sollten die «Füße» der Stehhilfe so ausgelegt sein, dass Sie nicht zu leicht im Gartenboden versinkt. Um einem «Umfall» vorzubeugen, können Sie auch eine feste Unterlage unterlegen.

Unsere 10 besten Tipps für Gartenarbeit: Rückenschonend, garantiert!

Die folgenden 10 Tipps für rückenfreundliche Gartenarbeiten können Sie sofort anwenden.

Die richtige Haltung: Mit geradem Rücken gärtnern

Achten Sie bei allen Gartenarbeiten auf die Haltung Ihres Rückens. Beachten Sie die folgenden Empfehlungen:

Heben und Tragen von Lasten:

  1. Treten Sie nah an die Last heran. Benutzen Sie möglichst beide Arme. Spannen Sie Rücken- und Bauchmuskeln an. Gehen Sie leicht in die Knie beziehungsweise die Hocke und neigen Sie den gerade Rücken nach vorne – und zwar so weit, bis Sie den Gegenstand, den Sie heben möchten, greifen und nah am Oberkörper halten können. Vermeiden Sie während des Tragens eine Verdrehung des Rumpfs.
  2. Nutzen Sie zum Transportieren schwerer Lasten (Grünschnitt, Erde, Pflanzen) Rollbretter, Schubkarren oder Sackkarren. Für das Beladen einer Schubkarre gilt: Das Schwergewicht muss über dem Rad liegen.
  3. Gießkannen können Sie auch nur teilweise füllen, um Gewicht zu sparen. Es gilt: Lieber gehen Sie die Strecke zwischen Wasserhahn und Beet mehrere Male gerade als einmal schief. Außerdem ist es besser, zwei Gießkannen zugleich zu tragen. Spannen Sie beim Tragen von Gießkannen und Wassereimern unbedingt die Muskeln an, andernfalls zerrt das Gewicht zu sehr an Gelenken und Bändern.
  4. Erwägen Sie, zur Bewässerung auf den Wasserschlauch umzusteigen, um das Wasserschleppen zu sparen. Der lässt sich auch aus einer Regentonne mit Wasser beschicken, vorausgesetzt, Sie haben eine sogenannte Tauchpumpe.

Gartengeräte mit zu Ihrer Größe passenden Stielen

Jeder von uns hat seine eigene Körpergröße. Achten Sie beim Kauf von Gartenwerkzeugen mit Stiel auf die richtige Stiellänge, um unnötiges Bücken zu vermeiden. Zu kurze Stiele verursachen Rückenschmerzen. Arbeiten unterschiedlich große Gärtner mit einem Gerät, sollten Sie in der Länge variable Stiele (Teleskopstiele) nutzen. Folgende Regeln empfiehlt das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) des Bundeslandes Rheinland-Pfalz:

  1. Gartengeräte zum Graben: Spaten und Grabegabel sollten Ihnen bis zum unteren Rippenbogen gehen, wenn Sie aufrecht stehen.
  2. Gartengeräte, die Sie aufrecht stehend verwenden, schwingen oder ziehen: Hacken, Harken, Rechen, Grubber und Kultivator sollten Ihnen mindestens zum Kinn, besser noch bis zur Stirn reichen, wenn Sie aufrecht stehen.
  3. Sonstiges Gartenwerkzeug: Reihenzieher, Häufler, Vertikutierrechen, Rasenkantenschneider, Laubbesen sollten einen Stiel haben, dessen Länge Sie um eine Kopflänge überragt.
Werkzeuge an Holzwand hängend
Gartenwerkzeuge & Co. werden außerhalb der Reichweite von Kindern im Geräteschuppen aufbewahrt.

Gartenwerkzeuge: Ergonomische Griffe

Nicht nur auf die Stiellänge kommt es an, wenn Sie Ihre Gartenarbeit rückenschonend verrichten wollen. Auch wie die Werkzeuge, insbesondere die ohne Stiel, in der Hand liegen, spielt eine Rolle: Das oben schon erwähnte DLR empfiehlt, dass Schneidgeräte für ermüdungsfreies Arbeiten gut in der Hand liegen und elektrische Heckenscheren eine günstige Schwerpunktverteilung aufweisen sollten. Und beim Rasenmäher sei demnach ein höhenverstellbarer Holm rückenfreundlich. Achten Sie beim Kauf auf ergonomische Griffe!

Statt bücken: Hinhocken & Hinknien

Wer sich das Bücken sparen möchte, kann in die Hocke gehen oder sich hinknien. Achten Sie dabei darauf, regelmäßig zwischendurch aufzustehen, um die optimale Durchblutung der Beine und Füße nicht allzu lange zu behindern. Um die Knie bei Gartenarbeiten im Knien zu schonen, können Sie sich sogenannte Kniekissen, Kniepolster, Knieschützer, Kniebretter oder Knieschoner kaufen. Es gibt sogar Kniebänke und Kniehocker mit Stützen, an denen Sie sich leichter aufrichten können, sowie praktischer integrierter Werkzeugtasche.

Werkzeuggurt & Gartenschürze: Alles griffbereit

Auch das ist bei der Gartenarbeit rückenschonend: Binden Sie sich einen Werkzeuggürtel oder eine Gartenschürze mit stabilen und sicheren Taschen um, um darin alles wichtige Kleingerät zum Gärtnern griffbereit zu haben. Dann müssen Sie sich nicht ständig danach bücken.

Sie kennen jetzt die besten Tipps, um künftig rückenfreundlich zu gärtnern. Wir wünschen Ihnen dabei Freude und immer einen grünen Daumen!

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Titelbild: ©iStock/ TrichopCMU
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock; Bild 2: ©GartenHaus GmbH; Bild 3: ©katieshome1.blogspot.de; Bild 4: ©iStock/ Santje09; Bild 5: ©iStock/ EdwardSamuelCornwall; Bild 6: ©iStock/Trout5

 

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